Mich wundert, dass der E10-Anteil am gelieferten Benzin (immer noch) so gering ist. Hat E10 eine so schlechte Presse oder warum wird das so deutlich weniger getankt als E5?
Bei der Einführung haben sich alle so doof angestellt, dass damals niemand Interesse hatte umzusteigen, und das Gelaber von damals (Dichtungen gehen kaputt, Motorschaden, Mehrverbrauch...) hallt in vielen Ohren immer noch nach. Das war ein totales PR Desaster, noch dazu mit der Vorschriftskeule, bei der einige schon reflexhaft reagieren ("Ich lass mir doch vom Staat nix vorschreiben").
Und der eine Cent unterschied zu E5 reißt es auch nicht raus.
Auf der anderen Seite hat Bio-Kraftstoff jetzt auch keine so tolle Umweltbilanz, dass man sich da wirklich einen Kopf drum machen muss.
der eine Cent unterschied zu E5 reißt es auch nicht raus
Ich stimme deinem Beitrag im Wesentlichen zu, aber 1 ct / l Unterschied zwischen E5 und E10? Da stimmt was nicht.
Zumindest in meiner Gegend (Rhein-Main-Gebiet) sehe ich allenthalben eine Differenz von 6 ct / l. Da mein Pkw im Mittel 5,2 l / 100 km verbraucht, sehe ich bei 15.000 km Jahresfahrleistung immerhin eine Preisersparnis von € 46,80 p.a. - und nicht € 7,80 gemäß deiner Zahl.
Ja, Du hast Recht, hier sind es auch 6ct. Der eine Cent war aus der Erinnerung (...die guten alten Zeiten...)
Mein Fehler, ich fahre seit 4 Jahren elektrisch und schaue seitdem nicht mehr auf die Tankstellenschilder.
Damals wurde doch die Angst verbreitet, dass E10 deinen Motor zerstört hat, bevor du liegen bleiben konntest weil der Verbrauch auch unsäglich hoch würde (+3% im Vergleich zu regulären Benzin)
Motorschäden durch die Verwendung von E10 können passieren, allerdings betrifft das wenn überhaupt nur Fahrzeuge, die nicht vom Hersteller für E10 freigegeben wurden, was bei den meisten Marken i.d.R. bei Modellen spätestens ab 2000 der Fall ist.
Bei der Diskussion um den Verbrauch wurde gerne mal statt dem Heizwert von E10 der von reinem Ethanol benutzt, der um ca. 1/3 niedriger ist, als der von Benzin. Dass das bei einer Erhöhung des Anteils von 5 % auf 10 % nicht so ins Gewicht fällt wurde dabei gern unterschlagen.
Am Motor selbst sollte das relativ wenig machen, evtl. greift der Alkohol nicht alkoholbeständige Dichtungen und Leitungen in der Kraftstoffanlage an. Die Medien haben wegen dieser (eher sehr theoretischen) Möglichkeit eine riesen Panik veranstaltet, was noch dadurch verstärkt wurde, dass die Hersteller ein riesiges Geschiss darum gemacht haben, welche Modelle jetzt ausdrücklich für E10 "freigegeben" sind und welche nicht, weil die die Kosten sparen wollten, festzustellen, wo überhaupt entsprechende Materialien drin sind und man natürlich auf gar einen Fall irgendwie haftbar sein wollte.
Autoschwurbler machen schwurbel Dinge. Es ist quasi die Motoröl Diskussion auf einer noch absurderen Ebene.
Keine Ahnung, ich tanke schon immer E5, und habe nicht die Kraft mich in jedem meiner Lebensbereiche immer auf den neusten Stand zu bringen und Zeit zu investieren das für und wieder abzuwägen.
Edit:
Die Politik sollte die Nutzung von Super E10 vorantreiben", fordert ADAC-Präsident Christian Reinicke. Autos ab dem Baujahr 2011 würden die Sorte problemlos vertragen. "Trotzdem tanken viele Menschen im Zweifelsfall unnötigerweise das teurere und klimaschädlichere Super E5."
Ich fahre einen Polo von 2008, dann lieber kein Risiko eingehen, oder?
Polo ab 2007 geht wohl klar:
https://www.dat.de/fileadmin/de/download/E10Vertraeglichkeit.pdf
"Alle Fahrzeuge der Marke Volkswagen mit Benzinmotor sind bis auf wenige Ausnahmen für E10 geeignet"
Das "Risiko" ist dass Dir im schlimmsten Fall ein Benzinschlauch oder eine Dichtung etwas schneller weggammelt, als wenn Du Benzin ohne Alkoholzugabe fährst.
Und bei einem ganz alten Motor ohne G-Kat muss evtl. der Vergaser neu eingestellt werden, dass der mit dem Zeug zu 100% rund läuft.
Ich tanke seit Jahren schon E10. Ich stelle keinen signifikanten Unterschied zu E5 fest, außer, dass mich die Tankfüllung in der Regel weniger kostet als wenn ich E5 tanke. E10 hat ja einen Ethanolanteil von bis zu 10%. Meistens wird dieser Anteil aber geringer sein, wenn nicht sogar auch nur bei 5%, wie auch beim normalen E5-Benzin.
Ich bilde mir aber ein, dass man manchmal eine "schlechte Mische" bekommt, mit der die gewohnte Reichweite (bei sonst gleicher Fahrweise und Fahrstrecke) dann nicht mehr voll ausgeschöpft werden kann. Das hatte ich in ca. zwei Jahren vielleicht drei Mal feststellen können. Es könnte möglicherweise daran liegen, dass der Ethanolanteil in dem Fall tatsächlich eher in Richtung 10% gegangen ist.
In Bezug auf die Motorleistung kann ich keinen Unterschied zwischen E5 und E10 feststellen, allerdings hat mein Aufo auch einen verhältnismäßig schwachen Motor.
Meistens wird dieser Anteil aber geringer sein, wenn nicht sogar auch nur bei 5%, wie auch beim normalen E5-Benzin.
Exakt das ist es nämlich. Es gab auch mal eine Untersuchung dazu, wie hoch der Ethanolgehalt in der Realität wirklich ist und es war genau so wie du geschrieben hast. Finde auf die schnelle leider den Link nicht mehr. Ich tanke das selbst schon seit 10 Jahren in einem alten Auto das offiziell nicht mal dafür freigegeben ist und es gibt keinerlei Probleme.
Die fehlende "offizielle Freigabe" liegt wahrscheinlich nur daran, dass es dem Hersteller zu teuer war, bei dem Modell mal nachzuschauen, ob da irgendwo in der Kraftstoffanlage nicht alkoholbeständige Materialien verbaut sind.
Die meisten Kunststoffe und Gummimischungen, die mineralölbeständig sind, sind auch alkoholbeständig. In der Realität dürfte das mit den sich auflösenden Dichtungen und Benzinleitungen kaum vorkommen, und wenn es passiert, sind die Teile oft für Centbeträge zu haben, aber ahnungslose Medien und eine Industrie, die lieber neue Produkte verkaufen will, statt Leute in die Lage zu versetzen, alte Produkte so lange wie möglich weiterzunutzen, machen halt gerne mal sinnlos Panik.
sind die Teile oft für Centbeträge zu haben
Die Montage in den meisten Fällen aber nicht. Ich bin auch der Meinung, dass die meisten es bedenkenlos tanken können, aber wenn man nicht ausreichend Ahnung von der Materie hat oder selbst schraubt, sollte man sich zur Sicherheit doch lieber auf die Freigabe des Herstellers verlassen.
Warum macht der ADAC das? Ja sicher nicht aufgrund einer ernstzunehmenden Umweltschutzbetrachtung—sonst wäre dieser Spaß ein Nebenkriegsschauplatz und es gäbe nicht mal eine klare Empfehlung, weil beides schlecht ist. Gibts da Geld von der Ethanollobby? Geld von der Erdöllobby, die gern den Umstieg auf E-Autos verhindern will und weiß, dass sie so immer noch 90% verdient?
Müsste man E10 einfach mal billiger machen. Der Markt regelt, oder?
Ist es doch. Mich wundert schon immer, dass es überhaupt noch eine Nachfrage danach gibt.
Ich weigere mich E10 zu tanken, weil die Ökobilanz schlechter ist und man mit Ackerflächen sinnvolleres anstellen kann als Mais für Alkohol, der im Auto verbrannt wird.
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