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submitted 4 days ago by [email protected] to c/[email protected]

Nachdem die Gaza Freedom Flotilla in ihrem letzten Versuch vor einem Monat vor Malta von Drohnen angegriffen wurde, wurde am 01.06.25 ein neuer Verusch gestartet, Hilfslieferungen auf dem Seeweg nach Gaza zu bringen. Mit an Bord ist die Klima- und Menschenrechtsaktivistin Greta Thunberg.

Der Tracker dokumentiert den Verlauf und die aktuelle Position des Schiffes, um bei erneuten Angriffen eine besse Dokumentation zu haben

top 33 comments
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[-] [email protected] 8 points 4 days ago

Ich ziehe meinen Hut vor dem Mut dieser Menschen!

[-] [email protected] 0 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Ich ehrlich gesagt nicht. Im Endeffekt wird halt das zu erwartende passieren: Das Schiff wird von israelischen Militärschiffen aufgebracht und geentert. Dabei entstehen dann Videobilder. Im Internet wird dann fleißig Propaganda gemacht, Hass gesäht, gestritten. Ende.

Und selbst wenn die wider Erwarten durchkommen: Es gibt schlicht und einfach keine Infrastruktur, die das verteilen könnte außer vllt. die Reste der Hamas, die sich darüber natürlich freut. Wirklich helfen wird diese Aktion keinem einzigen notleidenden Bewohner des Gaza-Streifens.

[-] [email protected] 6 points 3 days ago

Und weil es keine Verteilinfrastruktur gibt, bringen wir halt nichts rein, weil die Menschen ja eh verhungern. Tja. Kammanixmachen.

[-] [email protected] 2 points 3 days ago

Du weißt schon, dass das ein wichtiges Element jeder Hilfslieferung ist, oder? Wenn du die nicht organisiert verteilst, dann führt das zu einem unorganisierten Ansturm und Plünderungen, bei denen Menschen sterben und die wirklich hilfsbedürftigen am Ende nichts bekommen.

Aber ich muss mich korrigieren: Das Schiff ist anscheinend extrem klein, hat aber 12 Leute als Besatzung. Und die Aktivisten schreiben auch überhaupt nicht, was sie geladen haben, aber besonders viel kann das nicht sein. Von daher bleibt der Eindruck einer eher sinnbefreiten PR-Aktion

https://freedomflotilla.org/2025/06/01/a-month-after-conscience-attack-freedom-flotilla-ship-madleen-sets-sail-for-gaza/

[-] [email protected] 3 points 2 days ago

dann führt das zu einem unorganisierten Ansturm und Plünderungen

Nur darf so etwas niemals als Vorwand genutzt werden, Lieferungen zurückzuhalten.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Damit widersprichst du halt - so blöd es auch klingt - gegen sämtliche Erfahrungen der Katastrophenhilfe

[-] [email protected] 3 points 2 days ago

Nun ist eben das Israelische Militär für genau diese Katastrophe (mit)verantwortlich, mit der sie rechtfertigt, keine Grundnahrungsmittel in Gaza hineinzulasen. Man kann ja nicht jeden Tag Bomben werfen und dann meinen, man könne die Bevölkerung nicht mit Nahrung versorgen, weil das zu viel Chaos stiften würde. Hamas hin oder her, dafür hat Israel ja eine Verantwortung.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Der Hintergrund ist doch ein anderer gerade: Anscheinend zwackt die Hamas einen Teil der UN-Hilfsgüter ab und baut darauf ihre Macht aus. Die aktuelle Lage und v.a. der Aufbau dieser eigenen Hilfsorganisation durch Israel ist ja gerade daher der Versuch, die bisherige Praxis auszuwechseln.

Ich habe aber auch ehrlich gesagt keine Ahnung, wie da die Zukunft aussehen soll. Israel mit seinen 10 Mio Einwohnern wird nicht auf Dauer die 2 Mio Leute im Gaza-Streifen mit Hilfsgütern versorgen können und es ist auch fraglich, ob irgendwer anderes das übernimmt. Wirtschaftlich auf eigenen Füßen kann der Gaza-Streifen auch absehbar nicht stehen und das tut er auch seit zig Jahren schon nicht. Die Hamas ist auch nach zig Jahren Krieg irgendwie noch da und selbst wenn nicht, steht da eine neue radikalisierte Jugend bereit. Die UN ist handlungsunfähig bzw. hat in der Region völlig versagt. Und so Aktivisten wie die hier werden die Lage auch nicht verbessern

[-] [email protected] 3 points 2 days ago

Israel mit seinen 10 Mio Einwohnern wird nicht auf Dauer die 2 Mio Leute im Gaza-Streifen mit Hilfsgütern versorgen

Naja wenn es 60% der Gebäude zerstört, dann muss es eben auch Verantwortung dafür tragen. Meine Intuition ist, dass notfalls eben die Hamas das Essen verteilt. Ist scheiße, aber trotzdem besser als tausende Menschen, die verhungern.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Wie gesagt: War ja auch vorher schon so und das schon lange. Der Gaza-Streifen hat ja keine Industrie. Keinen Tourismus. Keinen Handel. Ist zu klein und zu besiedelt und zu Wüste für wirklich produktive Landwirtschaft. Selbst wenn Israel von einem Tag auf den anderen nicht mehr da wäre, gäbe es diese Probleme

[-] [email protected] 2 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Der Gazastreifen konnte sich nicht wirtschaftlich entwickeln, weil Israel seit über 15 Jahren praktisch alles blockiert.

Ansonsten ist Israel als Besatzungsmacht schlichtweg für die Versorgung der Menschen verantwortlich und hat schon hunderte Milliarden über die Jahrzehnte gespart, weil UNRWA Und andere humanitäre Organisationen das stattdessen geleistet haben.

Wenn es für Israel wirtschaftlich nicht stemmbar ist, müssen sie die Besatzung eben beenden, wozu sie sowieso verpflichtet sind, weil die Besatzung illegal ist.

Dazu hatte man auch bald 60 Jahre Zeit, um darüber nachzudenken.

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Der Gaza-Streifen hat ja keine Industrie. Keinen Tourismus. Keinen Handel.

Wie auch, wenn er eingemauert ist und jeden Tag Bomben auf ihn fallen? Ohne die Blockade und den Krieg ginge es den Menschen viel, viel besser. Das ist doch ziemlich offensichtlich

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Ich will's nicht wieder ewig durchdiskutieren, weil die Lage eh total verfahren ist. Ein Anderer wird dir sagen, dass das halt die logische Konsequenz ist, wenn sich in einem Gebiet eine Terrorgruppierung festsetzt, die ihre Nachbargebiete mit Terror überzieht, dass das Militär dann schaut, dass eben nicht fleißig Raketentechnologie etc. dorthin kommt. Das wird jedes Land dieser Welt so machen. Dann kommt Saleh und erzählt davon, dass ja Israel die Hamas aufgebaut und unterstützt hätte. Dann kommt wer anderes und erzählt vom israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen, der dann ja eigentlich Frieden durch Aufgabe der Siedlungen bringen sollte. Oder nicht, wie dann Saleh sagen wird. Und dann geht das alles fruchtlos weiter. Das mache ich heute Abend nicht mehr, dieses Aufzählen und Aufrechnen von Ungerechtigkeiten bring keinen weiter. Alle Menschen dort in der Gegend könnten alleine vom Tourismus glücklich und zufrieden leben und tun es nicht. Egal, was wir hier schreiben, sie werden es nie

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Dieser verfluchte, endlose Kreislauf! mir gehts auch oft so. schön' Abend dir.

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Nur darf so etwas niemals als Vorwand genutzt werden, Lieferungen zurückzuhalten.

Auch nicht wenn der zu erwartende Schaden beim durchlassen der Lieferungen größer wäre als der zu erwartende "Gewinn"?

[-] [email protected] 3 points 2 days ago

Der Schaden entsteht nur deswegen, weil Lieferungen zurückgehalten werden und die Menschen so zur Verzweifelung gebracht werden. Es ist eine selbsterfüllende Prophezeiung.

[-] [email protected] 3 points 2 days ago

Ich denke ja. Und ich würde auch nicht unterschreiben, dass der Schaden größer wäre. Es müssen jetzt massenhaft(!!) Grundlebensmittel, Medikamente ind Nahrung nach Gaza.

Wenn das israelische Militär in der Lage ist, Gaza in Schutt und Asche zu zerbomben, dann kaufe ich es ihm nicht ab, es könne die Menschen dort nicht mit Grundnahrungsmitteln versorgen. Sie sind eben verantwortlich.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Israel müsste zunächst einmal eine stabile Situation dort herstellen in der eine effektive Versorgung überhaupt erst möglich wird. Zieht sich Israel jetzt zurück gruppiert sich die Hamas neu und wir haben in den nächsten Monaten oder Jahren wieder mit einem größeren Angriff auf Israel zu rechnen. Ja, für die palästinensischen Zivilisten ist das eine schlimme Lage, aber ein endloses "weiter so" wie bisher wird nichts besser machen.

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Israel müsste zunächst einmal eine stabile Situation dort herstellen

Israel macht im Moment das absolute fucking Gegenteil davon. Mit Krieg und Zerstörung funktioniert das halt nicht. Sie schafft eben eine Situation, in der es den Menschen in Gaza komplett unmöglich ist, die Hamas zu überwinden. Dieser Krieg ist genau dieses "endlose weiterso" von dem du sprichst.

[-] [email protected] 0 points 2 days ago

Nun ja, es hat bei Nazideutschland funktioniert...

[-] [email protected] 2 points 2 days ago* (last edited 1 day ago)

Gaza kann man nicht mit Nazideutschland vergleichen.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Vielleicht nicht mit Nazideutschland 1940... aber 1945 sah es hier nicht unähnlich aus.

Hier hat auch erst eine völlige, vernichtende Niederlage der gewissen Partei (inkl. des dann folgenden Marshallplanes) zu einem gewissen "Gesinnungswandel" geführt. Israel ist auf dem besten Weg der Hamas eben jene absolute Niederlage beizubringen, bleibt nur die Hoffnung, dass es danach auch in der Lage ist den Überlebenden wieder die Hand zu reichen...

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

sinnbefreiten PR-Aktion

Das widerspricht sich

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Ich ehrlich gesagt nicht. Im Endeffekt wird halt das zu erwartende passieren: Das Schiff wird von israelischen Militärschiffen aufgebracht und geentert. Dabei entstehen dann Videobilder.

Was ja das Ziel ist

[-] [email protected] -2 points 3 days ago

Wirklich helfen wird diese Aktion keinem einzigen notleidenden Bewohner des Gaza-Streifens.

Aber die Klicks! Das Engagement! Die Reichweite!

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Dir ist schon bewusst, das man keinen Aktivismus ohne Reichweite machen kann, oder? Wenn dir keiner Zuhört, kannst du nichts verändern.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Es gibt zwei Arten von Aktivismus: Einerseits Aktivismus, um auf ein Problem aufmerksam zu machen. Das ist bei Gaza jetzt aber wirklich nicht nötig, da ist die Aufmerksamkeit bereits. Oder Aktivismus, der den Menschen wirklich hilft, aber das hier ist dann doch eher wenig hilfreich und lenkt eher ab. Dann geht es halt um diese Aktivisten, die da hinsegeln oder den Streit um die Hörsaalverwüstungen in Berlin und am Ende diskutieren wir darüber und nicht über das eigentliche Kernthema. Da kann Aktivismus auch ablenken

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Es noch eine dritte Form den Aktivismus, dem ich das hier zuordnen würde: Den zuspitzenden Aktivismus.

Durch die Aktion muss sich Israel entscheiden, ob sie die Aktion stoppen möchten und sich rechtfertigen wollen, warum sie keine humanitäre Hilfe zulassen, oder ob sie die Lieferung zulassen und erklären wollen, warum sie andere Hilfslieferungen blockieren.

[-] [email protected] 0 points 2 days ago

Und dämliche Aktionen nur der Reichweite wegen schaden jedem Anliegen... ich möchte hier nur mal an das mahnende Beispiel der "letzen Generation" erinnern

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Das ist nicht annähernd vergleichbar. Es gibt 3 Szenarien, wie die Aktion von Greta und den anderen ausgehen kann:

  1. Sie kommen durch. Dann bekommen ein paar Palästinenser Essen und andere Hilfsorganisationen können die berechtigte Frage stellen, warum ein Boot mit Greta passieren darf, ihre Boote aber nicht. Dann muss Israel entweder alle Hilfslieferungen reinlassen oder einen Grund erfinden, warum alle Hilfslieferungen außer der von Greta Hamas sind.

  2. Sie werden gestoppt. Dann muss Israel erklären, warum sie Humanitäre Hilfe blockieren und vielleicht reden Medien dann mal über die Massen an Hilfslieferungen, die sich an der Grenze stauen und von Israel nicht in den Gaza Streifen gelassen werden. Greta als Privatperson hat mit einer Inhaftierung und einem Prozess zu rechnen, der wahrscheinlich fair sein wird, da Medien zuschauen. Außerdem müssen die Staaten aus denen die Crewmitglieder kommen die Sicherheit ihrer Staatsbürger garantieren.

  3. Sie werden getötet. Dann muss Israel erklären, warum sie humanitäre Helfer töten und den Herkunftsländer der Crew erklären, warum sie ihre Staatsbürger töten. Außerdem Giant es neue Märtyrer für die Pro-Pali-Bewegung. In den Medien hört man nur von abstrakten Zahlen von Getöteten und Ermordeten (außer bei den Opfern des 7. Oktober, die werden als Menschen anerkannt), Greta hat allerdings ein Gesicht und eine Geschichte, die viele Deutsche kennen: Das junge Mädchen, dass aus Sorge um die Umwelt die Schule geschwänzt hat und eine Bewegung losgetreten hat, mit der vielen Menschen aufgewachsen sind. Ihr Tod wäre keine Abstrakte Zahl.

Es ist also alles andere als dumm, sondern strategisch sehr schlau. Der einzige Blickwinkel aus den es dumm wäre, wäre ein (kurzsichtiger) rein egoistischer Blick, in dem Selbstaufopferung für andere nicht existiert.

Das Risiko des Todes oder der Inhaftierung von Aktivisten ist einberechnet. Das ist auch keine neue Form des Aktivismus, sondern uralt und effektiv.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Oder aber es passiert 4: Sie kommen durch, beim Massenansturm auf ihre völlig unzureichende Lieferrung kommen im Gedränge zuerst Palästinenser und anschließend jemand aus ihrer Gruppe zu Schaden...

[-] [email protected] 1 points 1 day ago

Ist das das beste Argument, das die gegen die Aktion eingefallen ist?

[-] [email protected] 1 points 3 days ago

Ich fände es persönlich urkomisch wenn die Israelis die Jungs und Mädels (meinetwegen nach einer Inspektion) einfach durchfahren ließen...

this post was submitted on 03 Jun 2025
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Nahost

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Olivenbaum nahe Aleppo

Nachrichten, Kultur und hoffentlich kulinarisches mit Bezug zum "nahen Osten". Aufgrund des sehr groben Verständnisses in Deutschland schließt das alles von Marokko im Westen bis Afghanistan im Osten ein. Themen der Diasporas, sowie die Beziehung zu anderen Ländern in der Welt sind ebenso willkommen. Bei Posts bitte möglichst deutsche Quellen nutzen und bei Bedarf englische mit verlinken.

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https://www.icj-cij.org/case/186
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