this post was submitted on 13 Jun 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

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[–] [email protected] 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (5 children)

Ich verstehe, dass das vermutlich nötig ist, weil die Kosten gestiegen sind, aber ich bin dennoch salty, dass das Primat des "Die Leistungen müssen erhalten bleiben" auch auf Schwurbel wie Homöopathie angewendet wird, und dass zur Kostenersparnis nicht erst mal der Verwaltungswasserkopf (brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung?) angegangen wurde.

Wobei, die Anzahl gesetzlicher Kassen sinkt zumindest kontinuierlich seit ein paar Jahrzehnten.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Da stimme ich dir zu.

Hinzu kommen Dinge wie up-coding, bei dem Krankheiten oft ohne Wissen der Patienten als eine schlimmere oder chronische Variante abgerechnet werden um mehr Geld zu bekommen. Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden, wie fragwürdige Rehabilitationen und ähnliches. Ist natürlich ärgerlich, dass all sowas dann von unseren Beiträgen ebenfalls getragen wird.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung

Naja, trotz des Namens sind die gesetzlichen Krankenkassen immer noch unabhängige, privatwirtschaftliche Unternehmen.
Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Finde es auch befremdlich, dass einfach immer Beiträge angehoben werden, anstatt mal das System zu reformieren. Und nein, wir brauchen keine 90 Krankenkassen, die alle nahezu gleiche Leistungen bieten. Schön jede mit eigener Verwaltung, eigener iNnOvAtIvEr App und Filiale.

[–] [email protected] 0 points 1 year ago (2 children)

Ich würde eher mal auf die Einnahmenseite gucken.

Die Krankenkasse ist ein Solidarsystem, aber dank privater Kassen kann man sich da quasi rauskaufen, das finde ich schon etwas befremdlich.

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

Und bevor jemand wieder mit dem Argument kommt, dass Privatpatienten mehr Geld bringen als gesetzliche: Privatpatienten verdienen auch im Schnitt deutlich mehr und sparen häufig. Ich bezahle zB insgesamt gerade um die 1200€ im Monat für GKV, PKV würde mich 2-300€ kosten.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen

Doch, ist es. Da die Privatversicherung kapitalgedeckt ist, sind die Einlagen der Versicherten von Art 14 GG geschützt. Und dieser Artikel ist in der Ewigkeitsklause vor Änderung geschützt. An diese Einlagen kann man also auf gar keinen Fall mehr ran.

[–] [email protected] 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Es will auch keiner an die Einlagen, sondern dass auch Privatversicherte in die GKV einzahlen. Ein Solidarsystem wo die Extremkostenfälle in der GKV bleiben müssen weil nicht PKV Versicherbar, aber die Reichen sich aus dem Pool rauslaufen können und schön niedrige Beiträge zahlen ist Bullshit. Wer sich darüber hinaus versichern mag, kann das ja gerne tun. Selbst in der Schweiz oder Holland die wahrlich nicht linker ist als wir, muss jeder das Basispaket kaufen, und darüber kann man sich zusätzlich versichern. Aber es gibt keine private Vollversicherung die statt der obligatorischen abgeschlossen werden kann

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Die bestehenden Verträge mit der PVK sind verfassungsrechtlich mehr oder minder unantastbar: https://www.bundestag.de/resource/blob/423772/24fbcf9aa538acbc2da3cdd13a6e58df/WD-3-486-10-pdf-data.pdf

[–] [email protected] 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

this. Und dann können wir mit dem 2-Klassen-Rentensystem gleich weiter machen und uns ne Blaupause aus Österreich nehmen.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Bis auf die Sache mit den Vierbettzimmern, die bleiben bitte in Österreich.

[–] [email protected] 0 points 1 year ago (1 children)

Wie meinst du 2-Klassem Rente? Weil manche nicht auf die gesetzliche angewiesen sind?

Hast du nen Artikel zum österreichischen System?

[–] [email protected] -1 points 1 year ago (1 children)

Oder treffender gesagt: Weil Reiche sich der Solidarität nicht entziehen können. Ist hier wunderbar gegenübergestellt.

[–] [email protected] -1 points 1 year ago

Bein neidisch auf AT. Etwas höhere Beitragssätze, aber deutlich höhere Rente.

Aber die Demographie sieht ja auch noch ein kleines bisschen besser als.

[–] [email protected] -1 points 1 year ago (5 children)

Wie @nicolegohlke schreibt: Dass trotz komplett auseinanderdriftenden Vermögensverhältnissen in so ziemlich jeder deutschen Finanzierungsdebatte Reiche komplett ausgeblendet werden, ist wesentlicher Teil des Problems.

Die Krankenkassen machen Verlust in Milliardenhöhe - Lauterbach will nun die Beiträge abermals erhöhen.
Die Lösung des Problems sind nicht höhere Beiträge oder gar Schließung von Krankenhäusern - sondern: die Beitragsbemessungsgrenze zu erhöhen, damit Löhne >5000€ einfließen.

Und das ist politisch nicht gewollt.
♻️ social.linksfraktion.de/users/…

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (2 children)

Reich ist man bei 5000€ Bruttolohn nun wirklich nicht. Das würde wieder nur die Mittelschicht schröpfen.

[–] [email protected] -1 points 1 year ago

Hatte gerade schonmal kommentiert, da hab ich aber übersehen, dass du vom Bruttolohn gesprochen hast. Je nach Steuerklasse usw ist man damit aber trotzdem in den top ~20 Prozent. Vielleicht noch mittelschicht, aber doch gehobene Mittelschicht. Quelle immer noch: https://www.iwkoeln.de/presse/interaktive-grafiken/judith-niehues-maximilian-stockhausen-einkommensverteilung-in-deutschland.html

[–] [email protected] -1 points 1 year ago

Also schröpft man lieber die Unterschicht über den Beitragssatz. Macht Sinn in diesem System.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Nein, die Lösung des Problems ist, dass sich abmelden aus der PKV nicht zu ermöglichen, sondern dass alle in der GKV versichert werden müssen

[–] [email protected] 1 points 1 year ago (1 children)

Wir sollte dankbar sein, dass es in Deutschland reiche gibt.

[–] [email protected] -1 points 1 year ago

Ich will die auch nicht aufessen. Aber ein paar mickrige Prozentpunkte mehr Steuern könnten es schon sein.

[–] [email protected] -1 points 1 year ago

Genau das. Vor allem wenn man nur"knapp" in dem Bereich ist und kaum das man älter wird zurück in die günstigere gkv will...

[–] [email protected] -1 points 1 year ago (1 children)

Jupp.

Wie wäre es damit: Jeder muss in eine gesetzliche Krankenkasse, und das ohne Beitragsbenessungsgrenze.

Und wenn irgendwer noch Privilegien behalten will, dann soll es eben erlaubt sein beliebig viel zusätzlich noch selbst zu zahlen.

[–] [email protected] -1 points 1 year ago (1 children)

Korrekt, die Beitragsbemessungsgrenze ist der Hebel, der genutzt werden sollte. So ist das in einem Solidarsystem: wer viel hat, soll viel geben.

Aber solange die FDP in einer Regierung sitzt, wird das leider nix.

[–] [email protected] 1 points 1 year ago

Nein, das führt beim bisherigen System nur dazu dass mehr in die PKV wechseln