Ein amerikanischer Nazi und Befürworter politischer Gewalt wird mutmaßlich von einem amerikanischen Doppelplusnazi erschossen, weil der erste nicht Nazi genug war. Die Geister, die ich rief ...
Eine deutsche Journalistin moderiert dazu nur einen Beitrag an, gibt den nötigen Kontext und bekommt Todesdrohungen dafür, während CDU Abgeordnete tränenreiche Nachrufe auf besagten Nazi auf Xitter schreiben.
Das kann doch alles nicht mehr echt sein.
Der Zeitgeist ist innerhalb weniger Jahre total gekippt, die AfD und Trump verschieben wirkungsvoll die Grenze des sag- und machbaren. Ich habe außerdem das Gefühl, dass einige Menschen sehr erleichtert sind, endlich nicht mehr tolerant, konstruktiv und faktenbasiert tun zu müssen. Sondern einfach niederträchtige und unlogische Gefühle aus dem Reptiliengehirn rausblubbern zu lassen.
Die Vorstellung solchen Menschen mal ausgeliefert zu sein lässt mich erschaudern.
Das sehe ich auch so. Ich hatte schon vor Jahrzehnten (ja, ich bin so alt) das Gefühl, dass wir in der Bevölkerung so um die 20% Nazis haben. Sehr lange gab es zum Glück ein gesellschaftliches Klima, in dem sich die meisten von denen nicht getraut haben, das offen zu zeigen. Leider haben die Medien und die Politik diese widerliche Ideologie inzwischen so normalisiert, dass das jetzt anders ist.
Ich habe außerdem das Gefühl, dass einige Menschen sehr erleichtert sind, endlich nicht mehr tolerant, konstruktiv und faktenbasiert tun zu müssen.
Dieses.
Das merke ich auch bei denen im Bekanntenkreis, die sich immer mehr den Flötenklängen der rechten Rattenfänger hingeben. Man will sich gar nicht mehr Mühe geben sondern einfach nur noch gehen lassen.
Pessimistischerweise denke ich, dass wir wohl nicht mehr wirklich an der kollektiven Neu-Erfahrung vorbeikommen, was diese 'Einstellungsbequemlichkeit' nach sich ziehen wird und warum das scheiße ist.
Ich hatte den Bericht zufälligerweise gesehen und der triefte nur so von Verharmlosungen und Lobhudelei für den toten ~~Nazi~~ "konservativen Aktivisten". Wenn das dem rechten Pack nicht gut genug ist, weiß ich auch nicht.
Die Medien ernten jetzt, was sie mit ihrer jahrelangen Verharmlosung und Normalisierung der Nazis gesät haben. Mein Mitleid hält sich dementsprechend in Grenzen.
Wenn man sich aber nur schadenfroh zurücklehnt, bekommen wir bald nicht mal mehr den hauchzarten medialen Widerspruch, den es jetzt noch gibt. Warum soll sich denn irgendwer ins Kreuzfeuer stellen, wenn man dafür von rechts Morddrohungen und von Mitte bis links maximal Gleichgültigkeit bekommt?
Für diese Sätze musste sich Hayali anschließend Kritik vor allem von konservativen und rechten Medien anhören.
"Kritik" und "konservative und rechte Medien" oder "das rechte Portal Nius" sind mal ordentlichr Verharmlosungen. Komm schon, taz, das könnt ihr besser.
Vielleicht fand man es gerade bei einem solchen Thema angebracht, auf den einen oder anderen Seitenhieb zu verzichten, um von einer Kernaussage nicht versehentlich abzulenken.
Die taz deutet hier - wenn ich es richtig verstehe - an, dass Kirk wegen seiner Einstellung (und nicht wegen seiner Methoden) gecancelt worden ist und Hayali als Folge davon nun ebenfalls.
Damit kann man sich auch mal beschäftigen, ohne gleichzeitig stumpfe Wiederholungen von "die da sind böse, und die dort auch" dazwischen einzustreuen.
Es geht nicht um Seitenhiebe. Es geht darum, die Dinge beim Namen zu nennen.
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