Im Grunde müsste man eine Quote für Arbeiterkinder einführen. Aus der Wirtschaft kriege ich bei diesem Vorschlag immer schockierte Reaktionen, weil die Vorstellung herrscht: Unsere bisherige Auswahl ist leistungsbasiert, und wir brauchen die besten. Wie enorm wichtig soziale Faktoren wie die Herkunft der Eltern also sind, wird ausgeblendet. Und das schadet auch der Wirtschaft, weil wir Talente links liegen lassen. So eine Quote hört sich vielleicht abenteuerlich an, aber die Frauenquote hat sich für viele mal genauso abenteuerlich angehört, und sie wirkt.
Dazu kann ich auch herzlich Bullshit Jobs von David Graeber empfehlen. Graebers Theorien wurden als "überzeichnet" bezeichnet, stellen aber einen wesentlichen Aspekt heraus. Weder die Auswahl der Mitarbeitys, noch die Entwicklung von Stellen funktioniert so "leistungsbasiert" wie es gerne suggeriert wird, sondern muss immer im Kontext von sozialen Klassen und deren Reproduktionsmechanismen verstanden werden.