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submitted 3 days ago by [email protected] to c/[email protected]

Feministinnen laufen Sturm gegen das Puppenbordell Cybrothe, weil es angeblich Gewaltphantantasien erlaubt. Der Inhaber fühlt sich missverstanden.

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[-] [email protected] 32 points 2 days ago

Wann ist der Feminismus eigentlich in die Prüderie abgedriftet?

Das hat doch nichts mehr mit Selbstbestimmung zu tun sondern ist einfach eine hassgetriebene Ablehnung von maskuliner Sexualität.

[-] [email protected] 18 points 2 days ago

Ich schätze man fürchtet hier eine Übertragung von fantasierten Frauenbildern auf reales Verhalten. Wenn man diese Fantasien in Form von Puppen, ggf. zukünftig Robotern, die mittels fortschrittlicher Technologien immer "lebensechter" werden, ungezügelt ausleben kann, ist der Gedanke naheliegend, dass sich dies auf die allgemeine Sicht- und Verhaltensweise ggü. Frauen überträgt.

Dies ist durchaus ein Punkt, der kritisch beleuchtet werden muss. Eine wichtige Frage wäre hier auch zu klären, ob diese Befürchtungen denn auch insgesamt zutreffen könnten.

Mich erinnert das an die "Killerspiele" Diskussion. Wie oft haben Boomer und ältere Generationen Videospiele mit Gewaltinhalten verteufelt, aus der Sorge es würde gewalttätige Heranwachsende nach sich ziehen, ja sogar Amokläufer?
Und letztenendes blieb dies im Großen und Ganzen aus. Wobei man hier durchaus die individuelle Mündigkeit berücksichtigen muss.

[-] [email protected] 11 points 2 days ago

Die wirklich interessante Frage ist: Gibt es denn einen wissenschaftlichen Nachweis für diese Annahme, dass es diesen Übernahmeeffekt bzw. diesen Realisierungseffekt gibt, also dass dann jemand das virtuell ausgelebte dann ins reale Leben übernimmt. Diese Annahme haben wir im Hintergrund hinter der ganzen Debatte um Gewalt in Filmen und Videospielen, hinter der ganzen Pornodiskussion, hier beim Puppenbordell und noch in zig anderen Debatten. Gleichzeitig konsumieren halt Millionen Leute entsprechende Inhalte und die Gewalt in der Gesellschaft sinkt. Gibt es dazu seriöse, belastbare Forschung?

[-] [email protected] 8 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Was ich so finden konnte:

VIOLENCE AND GENDER Between 37% and 88% of mainstream pornographic scenes include acts of physical aggression (mostly gagging and spanking), most commonly towards female actors with the scene usually suggesting that the recipient was a willing participant.19 20 Women are also more likely than men to be depicted as submissive during sex and as exploited or manipulated into sexual activity.10 20 Despite copious research into the phenomenon over many decades, the direct evidence for how viewing violent pornography impacts on gender-based violence is inconclusive. Experimental studies which involve exposing men to violent pornography have demonstrated an increase in sexual aggression;21 however, the artificiality of the experimental setting limits the validity of these findings in real-world situations. A meta-analysis of nonexperimental studies revealed a significant association between pornography use (particularly of violent pornography) and attitudes supporting violence against women.22 This association cannot be interpreted as causation, however, as men with a disposition towards violence against women are more likely to seek out violent pornography.23 Ecological data from many countries show that the population rate of rape has decreased significantly while pornography use has significantly increased.21 This has led some researchers to hypothesise that exposure to violent pornography is cathartic, diverting sexual aggression away from real-life violence.21 Ecological data, however, are a very weak form of evidence, as changes at a national level over time may be driven by a multitude of other societal factors.

Aus: The impact of pornography on gender-based violence, sexual health and well-being: what do we know? (Nicht frei zugänglich, aber ist in der sci-hub Datenbank)

Die Autor:innen heben aber wiederholt und deutlich hervor, dass es generell sehr schwer ist, das Thema wirklich wissenschaftlich zu testen und Kausalzusammenhänge zu finden.

[-] [email protected] 4 points 2 days ago

ZL;NG:
Ich habe keine Ahnung.

Langfassung:
Das frage ich mich ja auch. Ich bin kein Psychologe und kein Sozialwissenschaftler. Daher habe ich keine Ahnung. Ist auch zu weit von meinem Fachgebiet entfernt.

Ich erinnere mich hier an ein entferntes Beispiel zu rechtsextremistischer Gewalt, wonach verbale Eskalation oft nur eine Vorstufe von physischen Angriffen darstellt. Übersimplifiziert ausgedrückt: Je wohler man sich damit fühlt ungestraft übelste Dinge zu sagen / schreiben, desto näher ist man daran solchen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Rein intuitiv wirkt das einleuchtend. Um wieder zum Kontext aufzuschließen: Von reinen Gedankenspielereien auf Puppen umzusteigen ist bereits eine Eskalation. Wenn dabei dann auch sexuelle Gewaltfantasien ausgelebt werden und man sich damit ungehemmt wohlfühlt, klingt es nachvollziehbar, dass man womöglich noch den letzten Schritt zur realen Umsetzung gehen möchte.
Aber ob diese Intuition sich auch in messbaren Tatsachen widerspiegelt oder einfach nur eine falsche Fährte ist, muss für solche Sachverhalte definitiv geklärt werden, um darüber objektiv urteilen zu können.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Die Amerikaner haben menschliche Silhouetten als Zielscheiben eingeführt um Tötungshemmungen abzubauen. Dazu wird es Untersuchungen geben.

Am Ende steht die Frage, will man einen Menschen, der nichts Böses tuen kann oder einen, der es nicht will?

[-] [email protected] 2 points 1 day ago

Auch da ist die Wissenschaft im Hintergrund etwas wackelig, diese Geschichte, dass die Silhuetten eingeführt wurden, weil zu wenig Soldaten auf Menschen geschossen haben, stimmt so nicht ganz:

https://old.reddit.com/r/AskHistorians/comments/5jl117/in_his_book_men_against_fire_sla_marshall_alleges/

[-] [email protected] -1 points 2 days ago

Ich würde sagen ein Puppenbordell unterscheidet sich in sofern, dass man bei ausreichend realistischen Puppen nicht mehr von dem realen Umgang mit Menschen unterscheiden kann. Man führt tatsächlich die Gewalt in der realen Welt aus, während es bei Büchern, Filmen und Spielen immer eine gewisse Abkapselung zwischen Protagonist und sich selbst gibt. (Bei zukünftigen hochrealistischem VR würde ich das vielleicht ähnlich sehen)

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Dh einen Boxsack boxen führt auch dazu Menschen zu boxen? Natürlich nicht, das ist absurd. Hurensöhne sind Hurensöhne, normale Menschen sind normale Menschen. Die Gegenstände tun kaum was zur Sache

[-] [email protected] 3 points 2 days ago

Es geht halt nicht um Boxsäcke. Wenn der Boxsack genauso aussieht wie ein Mensch, mit dir wie ein Mensch interagiert und du ihn dann daraufhin schlägst, denke ich schon dass das negative Konsequenzen für deinen Umgang mit Menschen haben kann. Alles was ich sagen wollte, ist dass der Vergleich zu Büchern Filmen und Videospielen hier meiner Meinung nach nicht angebracht ist. Dein Punkt aber bleibt: Wer seine Gewalt auf die Interaktion mit Puppen schiebt, ist ein Arschloch.

[-] [email protected] 1 points 2 days ago

Puppen sehen nicht genauso aus wie Menschen, sie unterscheiden sich deutlich. Du würdest eine Wachsifgur auch nie mit einem lebenden Menschen verwechseln. Außerdem interagieren sie nicht nur nicht wie ein Mensch sondern rein gar nicht. Es sind Gegenstände.

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Der Clou an den modernen HiTec Sexpuppen ist, dass sie interagieren. Ich habe keine live erlebt, aber dass per LLM und Sprachgeneration eine ziemlich realitätsgetreue verbale Interaktion möglich ist, ist heutzutage ein Gemeinplatz. Und Arme, Beine und Becken bewegen können nicht nur die Roboter von Boston Dynamics – eine androide Animatronic zu bauen, die selbstständig auf Zuruf 99 Sexstellungen einnimmt und dann mit dem Becken wippt sollte heutzutage kein Problem sein.

[-] [email protected] 7 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Jetzt hast du mit der Furcht ein Motiv für den Hass gefunden.

Wir sprechen hier über eine der schützenswertesten und intimsten Grundrechte. Damit ist es tatsächlich weitreichender als Formen eines Spiels.

Es muss folgender Grundsatz gelten: "Wenn kein anderes Grundrecht verletzt wird, gilt keine Einschränkung!".

Weitere Diskussionen dürfen meinetwegen akademisch geführt werden, haben aber weder für den Betreiber noch dessen Kunden irgendwelche Auswirkungen.

[-] [email protected] 6 points 2 days ago

Es muss folgender Grundsatz gelten: "Wenn kein anderes Grundrecht verletzt wird, gilt keine Einschränkung!".

Ich bezweifle, dass es damit getan ist. Darstellungen von Kindern in sexuellen Kontexten sind auch verboten. Selbst dann, wenn es nur lieblos auf Papier gekritzelt ist. Tut ja so gesehen in erster Linie auch niemandem weh, oder?

[-] [email protected] 4 points 2 days ago

Die Argumentation erinnert mich SEHR stark an die Killerspieledebatte von vor x Jahren...

[-] [email protected] 5 points 2 days ago

ist einfach eine hassgetriebene Ablehnung von ~~maskuliner~~ Sexualität.

HDFDK

[-] [email protected] 2 points 2 days ago

Gab es schon immer. Weil Feminismus als links-liberal gilt, kommen einem immer links-liberale Assoziationen in den Sinn. Aber Leute, die für Gleichheit sind, oder auch für pro-Frauen Maßnahmen, gibt es natürlich in allen Schattierungen.

[-] [email protected] 0 points 2 days ago

Was ist maskuline Sexualität?

[-] [email protected] 1 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Es gibt insbesondere in der Sexualität der beiden Geschlechter Unterschiede. Den Begriff hatte ich verwendet, hier eine Abgrenzung vorzunehmen.

Keine Ahnung ob der standhalten würde. Ich fand "männliche Sexualität" aber unzutreffend. Gibt ja auch Menschen männlichen Geschlechtes, die eher feminin oder androgyn unterwegs sind.

Ich fand aber eine Sexualität die stark auf Puppen und Bezahlung beruht, kann hier auf die geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen eingegrenzt werden. Macht ja auch in Hinblick auf eine feministische Kampagne Sinn herauszustellen.

this post was submitted on 29 May 2025
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