this post was submitted on 10 Sep 2023
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Ist das Ziel, das alle genau so denken wie du? Dann natürlich nicht. Finde ich jetzt aber auch nicht gerade eine demokratische Denkweise.
Es ist eine Methode um in einer Familie oder mit Freunden wieder normal reden zu können. Um Personen, die an den Rand abdriften, zu zeigen, dass sie auch noch Kontakte zu normalen Leuten haben und nicht auf die radikalen Gruppen zurückgreifen müssen um soziale Bedürfnisse zu befriedigen.
Ab einem gewissen Ausmaß des Extremismus ist soziale Ächtung halt auch ein Mittel. Und irgendwie erwarte ich von meinem Gegenüber dann auch ein Entgegenkommen, wenn ich nicht sofort Kontra gebe.
Wenn meine radikale Freundlichkeit als Zustimmung und Einladung zu weiteren Tiraden verstanden wird, ist bei mir Schluss. Ich bin nicht der Familientherapeut.
Klar, kannst du machen. Dann ändert die Person aber garantiert ihre Meinung nicht mehr. Wenn das dein Ziel ist, dann agiere so.
Das Entgegenkommen ist ein Gespräch ohne laut zu werden, keine Nachrichten mehr weiterzuleiten oder ähnliches. Wurde im Artikel ja gut beschrieben.
Mitnichten ist das mein Ziel aber die Konsequenz. Es ist halt ein Dilemma. Ich opfere nicht meine Selbstachtung und Prinzipien für den vermeintlichen Familienfrieden. Lieber verzichte ich auf die Treffen und setze meine Kinder nicht dem Umfeld aus.
Rassismus ist keine Meinung!
Ja gut, das kann man so stehen lassen. Aber was bedeutet das im Detail? Was ist es dann?
Und im Umkehrschluss bedeutet deine Aussage, wenn es keine Meinung ist, kann man auch nicht mehr davon Abstand nehmen? Meinungen kann man ja mit Vernunft, Aufklärung und Einsicht ändern, Rassismus also nicht?
Ich hake hier deshalb mal nach weil es mich ein wenig an dieses: "man kann mit Nazis nicht reden" erinnert. Aber wo ist die Grenze des Machbaren? Wenn wir zu jedem der rechts abbiegt den Kontakt abbrechen dann hat die AfD tatsächlich gewonnen. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte der Kontakt ist bei vielen schon längst kaputt und genau deshalb sehen wir die AfD soweit vorne in den Umfragen. Weil wir (als Gesellschaft) zu viele falsch Abgebogene als Nazis abgestempelt und aufgegeben haben.
Die Behauptung die AfD sei so stark weil Rechte sozial geächtet sind, ist doch absurd und haltlos. In der Flüchtlingskrise war es schon so, dass Rechte, über Themen die in den Medien ständig diskutiert wurden, behauptet haben "Das dürfe man ja nicht mehr sagen". Politiker haben um Verständnis für 'besorgte Bürger" gebeten. Ich sehe diese breite Ächtung nicht, für die Rechten wurde jederzeit Verständnis gezeigt. Ich würde eher das Gegenteil behaupten, die AfD ist, unter anderem, so stark weil diese Meinungen immer mehr normalisiert werden.