this post was submitted on 16 Apr 2025
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Netzkultur / Netzpolitik
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MODERATORS
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Ich hab eigentlich noch was weitergehendes gemeinst. Am Beispiel von deinem Comment oben. Daran hast du vielleicht Urheberrecht. (Wenn die Schöpfungshöhe ausreicht. Weiß nicht, wie das bei so kurzen Texten funktioniert.) Den Comment habe ich zitiert, was aber vom Zitatrecht gedeckt ist. Du gewährst implizit Nutzungsrechte an alle möglichen Fediverse-Instanzen. Dass das nicht explizit in den AGBs geregelt ist, ist ein potenzielles Problem.
Außerdem hast du Datenschutzrechte an deinen personenbezogenen Daten. Diese Rechte hängen an der Verknüpfung zwischen dem Text und deinem Nutzernamen.
Dadurch, dass ich geantwortet habe, gibt es jetzt aber auch eine Verbindung zwischen mir und dem Text. Das heißt, ich kann jetzt sagen, dass ich auch Datenschutzrechte daran habe. Klingt vielleicht komisch, aber überleg, was wäre, wenn jemand einen Text so ändert, dass deine Antwort darauf dich wie einen Arsch aussehen lässt.
Reddit stellt gelöschte und manchmal auch geänderte Kommentare anonymisiert wieder her. Das ist datenschutzrechtlich vielleicht sogar nötig. Natürlich fehlen hier die Präzedenzurteile.
Jetzt schreibe ich: Donald Trump trägt Make-up. Das sind die Daten vom Donald Trump. Er könnte im Prinzip Berichtigung oder Löschung verlangen. Aber natürlich wird hier die Informationsfreiheit seine Rechte überwiegen. Bei speziellen intimen Details könnte anders sein. Es könnte sich auch mit der Zeit ändern. Bei Trump vielleicht nicht, weil er auch von historischem Interesse ist. Aber ZB ein normaler verurteilter Straftäter könnte Löschung verlangen, wenn nach einiger Zeit Gras über seine Taten gewachsen ist.
Natürlich gibt es noch viele andere mit potenziellen Ansprüchen. Die Betreiber von Instanzen, Moderatoren, OP, andere Poster, und natürlich die Leser. Solange der Text auf dem eigenen Gerät ist, kann man sagen: "Das sind meine Daten." Nur mal anschauen gibt es nicht. Alles, was man im Internet ansieht, wird heruntergeladen. Die Daten werden verarbeitet und für mehr oder weniger lange gespeichert.
Das war jetzt viel länger als ich wollte. Aber es ist einfach so kompliziert.
Daten sind kein Ding, das man hat, oder das irgendwo ist. Das ist nicht wie ein geliebtes Spielzeug, auf das man innig aufpasst, oder vielleicht kurz mal verleiht. Rechte an Daten heißt immer, dass man von anderen, mit denen man sonst nichts zu tun hat, verlangen kann, etwas zu tun oder lassen.
Wirklich sehr gute Erklärung!
Ich muss zugeben mit den Rattenschwanz der daran hängt habe ich mich null auseinander gesetzt :o
Man ließt hier ja viel wegen Selfhosting usw. aber das ist mal ein anderer Blick darauf 🤔
Ich kenne diesen Leitfaden zum Betrieb einer Mastodon-Instanz. Ist vielleicht interessant. Ich glaube aber, dass manche Sachen nicht ganz korrekt sind. Die Blockchain-Stellungnahme sieht Sachen vergleichsweise eng. Man weiß es natürlich nicht, bevor der EuGH sowas nicht entscheidet.
Aber: Mastodon ist vom Aufbau her deutlich besser aufgestellt als Lemmy, was Compliance angeht.