Dass die Leute keine andere Beschäftigung finden, würde ich nicht zwangsläufig sehen. Aber kann schon sein, dass wir kurzfristig in ein Verteilungsproblem geraten. Wäre vielleicht der Stein des Anstoßes für einen Systemwechsel.
So gehen bei der Fleischproduktion rund 80–90 % der ursprünglichen Energie verloren.
Diese Ineffizienz wird meistens nur in Kalorien bemessen. Wenn wir uns vor Augen führen, wie unvorstellbar viele Leute unnötige Arbeit verrichten müssen, ist da aber auch eine gesellschaftliche Komponente. Irgendwie haben wir uns in diese Sackgasse manövriert, in der wir ungeheuer viel Lebenszeit in die Produktion von Nahrungsmitteln versenken.
Stellen wir uns vor, all diese Leute hätten auf einmal frei, weil durch vegane Ernährung einfach nur ein Bruchteil der Arbeit notwendig ist. Wieviele Leute könnten sich dann anderen Dingen widmen?
Am drastischsten sähe ich das in der Wissenschaft. Wir stehen aufgrund des Klimawandels vor Problemen, für die wir helle Köpfe benötigen. Aber viele dieser Köpfe sind damit beschäftigt, wie man aus Kühen noch ein paar ml mehr rauspresst, Schlachtanlagen reinigt, Futtermittel optimiert, Ställe automatisiert, ärztliche Versorgung für Massentierhaltung entwickelt, Gülle entsorgt, Tiertransporte gestaltet, Rechtsprechung auslegt, Konsumenten täuscht...
Rechnen wir zu dieser direkten Einsparung noch die Subventionen und sämtliche externalisierte Kosten der Tierhaltung, wird deutlich, was für ein massiver transformativer Hebel da schlummert.
Ich bin absolut auf der Seite, Leute von der ethischen Dringlichkeit eines Endes der Tierausbeutung zu überzeugen. Aber alle halbwegs klar denkenden Menschen müssen doch einsehen, dass wir allein ökonomisch unglaubliche Vorteile genießen könnten, wenn wir aufhörten Milliarden Tiere durchzufüttern.
Auch die Speisepläne von Kindergärten und Schulen nimmt der künftige Agrarminister in den Blick und warnt vor rein vegetarischen Gerichten.
Das ist bestimmt eine rein wissenschaftliche Analyse und hat nichts damit zu tun, dass er Metzgermeister ist und Verbandsrat im Zweckverband für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung.
Den Bauern will Rainer künftig wieder mehr Freiheiten lassen: »Landwirte sind keine Kinder, die man bevormunden muss.«
Endlich wieder Gülle einleiten, Antibiotika verwenden, Gifte spritzen und Tiere quälen ohne diese nervigen Kontrollen und Verbote.
The buyer "Bending Spoons" also bought Evernote in 2023, for those who remember that downfall.
Egal wie argumentiert wird, irgendein lazy cop out wird es immer geben (ökonomisch gesehen z.B. "aber China...").
Ich sehe das dann einfach als Signal, dass die Person nicht bereit ist, sich tiefer mit der Thematik zu befassen. Und es besser ist, das Thema zu wechseln. Das ist auch okay. Evtl. ist ja trotzdem ein Samen des Zweifels gepflanzt und die Person kommt irgendwann wieder auf Dich zurück.
Bei nicht-ethischer Argumentation habe ich öfter das Problem, dass man sich in Randfällen verliert (Angeln, Jagen, Hinterhofeier, Zoos, Weidehaltung...), die das Gespräch nicht weiterbringen.