Smog ist ein gesellschaftskritischer deutscher Film von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1973. Er wurde ausschließlich für das Fernsehen produziert. Viele Zuschauer hielten die Pseudo-Doku für real und riefen während der Ausstrahlung am 15. April 1973 besorgt beim Fernsehsender WDR an.
Seit vier Tagen dauert eine bedrohliche Smog-Wetterlage im Ruhrgebiet an. Die vom Menschen mit verursachte Umweltkatastrophe bahnt sich langsam an.
Unzählige Autos sind auf den verstopften Straßen unterwegs, aus den Fabrikschornsteinen entweichen Unmengen ungefilterter Schadstoffe. Als sich die Wetterlage verschlechtert, der Schadstoffgehalt in der Luft immer höher wird und erste Krankheitsfälle auftreten, ziehen die Verantwortlichen die Notbremse: Sie lösen Smog-Alarm aus, sperren die Straßen, der Autoverkehr wird eingestellt. Doch der Smog fordert bereits erste Opfer.
Smog ist ein Kunstwort aus den englischen Worten für Rauch (smoke) und Nebel (fog ). Kein Film, sondern bittere Realität war eine Inversionswetterlage in London 1952. Vom 4. bis 10. Dezember sorgte ein Hochdruckgebiet sorgt dafür, dass die Luft in höheren Schichten wärmer war als unten in der winterlichen Stadt. Die Dunstglocke mit all ihren Schadstoffen konnte nicht entweichen. Die Smog-Woche forderte nach offiziellen Angaben etwa 4.000 Todesopfer. (Andere Schätzungen nennen noch weit höhere Zahlen.) Es war vor allem der Rauch aus den Schornsteinen der privaten und industriellen Kohleöfen, der eine Stickoxydkonzentration erzeugte, die auch gesunden Menschen das Atmen schwer machte. Der Smog war so dicht, dass man auch am Tag auf der Straße kaum sehen konnte. Das scheint 1973 schon wieder vergessen. Denn am Tag nach der Ausstrahlung von "Smog" werfen manche Politiker dem Film Panikmache vor. Die Polizei erklärt, die im Film dargestellten 15 Kilometer Stau auf der Autobahn seien völlig unrealistisch. Aber nicht nur darin erhalten die Autoren später Recht: 1979 muss im Ruhrgebiet erstmals Smog-Alarm ausgelöst werden, 1985 sogar die höchste Alarmstufe 3. Danach ist es mit dem klassischen Smog in NRW bald vorbei: Neue Umweltgesetze und -technik sorgen dafür, dass die Luft in der Region besser wird. Das giftige Schwefeldioxid wird sogar um 90 Prozent verringert. Beseitigt sind die Probleme jedoch nicht: Statt Smog- gibt es heute Ozon- und Feinstaubalarm.
https://de.wikipedia.org/wiki/Smog_(Film) https://www1.wdr.de/stichtag3260.html https://uebermedien.de/81763/als-das-fernsehen-umwelt-katastrophenalarm-in-den-wohnzimmern-ausloeste/