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Demnach geht die Schere zwischen den Ausgaben und Einnahmen der Krankenkassen immer weiter auseinander. Für dieses Jahr rechnet Bitmarck mit einem Minus von 48 Milliarden Euro. 2024 lag das Defizit noch bei 38 Milliarden Euro, 2026 könnte es laut einer vorsichtigen Prognose der Fachleute bereits auf 61 Milliarden Euro anwachsen.
Der Grund dafür sind vor allem die steigenden Ausgaben. Sie nehmen durch den medizinischen Fortschritt und die alternde Gesellschaft seit Jahren zu, Krankenhausbehandlungen und Arzneimittel werden für die Krankenkassen immer teurer. Die Einnahmen hinken hinterher: 2025 werden die Kassen der Prognose zufolge voraussichtlich 343 Milliarden Euro ausgeben (plus 6,5 Prozent), aber nur 293 Milliarden Euro einnehmen (plus 2,8 Prozent). 2026 könnten die Ausgaben bereits auf 363 Milliarden Euro steigen – das wären über 100 Milliarden Euro mehr als im ersten Corona-Jahr 2020.
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Der Zusatzbeitrag variiert je nach Krankenkasse. 2025 liegt er im Durchschnitt bei 2,5 Prozent. Die Analyse legt nahe, dass er weiter steigen wird. Um die erwartete Finanzierungslücke von 61 Milliarden Euro im Jahr 2026 zu decken, müsste der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 3,1 Prozent liegen, so die Prognose von Bitmarck.
Die Finanzlage der Kassen spitzt sich seit Jahren zu. 2024 haben erste Kassen – entgegen der üblichen Praxis – bereits im laufenden Jahr ihre Zusatzbeiträge erhöht. Anfang 2025 kam es zu einer regelrechten Steigerungswelle. Selbst große Krankenkassen haben teils kräftig nachgelegt. Ausreichend war das vielerorts nicht: Bis Mitte Mai haben die ersten sechs bundesweit verfügbaren Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag erneut angezogen, wie unlängst das Handelsblatt unter Berufung auf das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) berichtete. Auch bei der günstigsten bundesweiten Kasse, der BKK firmus, ist der Zusatzbeitrag auf mehr als zwei Prozent gestiegen. In der Branche wird damit gerechnet, dass weitere Versicherungen folgen.
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