Zunächst hatte die WAZ nur von 800 Leuten berichtet, jetzt immerhin von zeitweise 3000. Das dürfte nach unserer Wahrnehmung in etwa hinkommen. Es gab eine hohe Fluktuation, immer wieder kamen Leute hinzu oder bogen irgendwo ab - vielleicht zu Muttern ;)
Bei der Zwischenkundgebung am Schauspielhaus wurde uns gesagt, dass die Polizei noch zweifelt, ob wir weiter ziehen dürfen, weil wir so viele seien. Davon natürlich steht nichts im WAZ-Artikel. Allerdings haben sie diesmal nicht so extrem abweichend von unserer eigenen Einschätzung berichtet, wie bei der großen Demo am 14.02.25. Da hatte die WAZ von 14000 Demonstrierenden fabuliert, obwohl wir tatsächlich die komplette Innenstadt vom Hauptbahnhof bis Schauspielhaus komplett füllten. Wer seit Jahrzehnten in Bochum auf die Straße geht, wusste, dass die WAZ-Zahlen absolut nicht stimmen können. Die Antifa zählte 25000, das haute viel eher hin.
Tja, und heute war es leider nur ein Zehntel dessen, was Bochum auf die Straße bringen kann. Anwesend war vor allem jener harte Kern, der alle progressiven Demos in Bochum prägt. Das bürgerliche Lager, das im letzten Jahr mitgelaufen war, wollte wohl lieber Muttertag feiern, oder war anderweitig verplant.
Verglichen mit den bisherigen Demos, an denen ich seit der Remigrations-Veröffentlichung teilnahm, wirkte diese sehr verhalten. Ich hoffe, die Leute machen nicht schon schlapp. Demomüdigkeit können wir uns nicht leisten. Wir haben wohl noch einen langen Weg vor uns. Aber die Maisonne brannte allen auf den Kopf, das könnte auch die Stimmung gedämpft haben. In einer aufgeheizten Stadt zur Mittagszeit Demos zu veranstalten, ist angesichts des Klimawandels nicht wirklich eine gute Idee.
Mein persönliches Highlight: Ein Kind, das inbrünstig und unbeirrt "hol die goldnen Garben" sang, während alle anderen "auf die Barrikaden" sangen.
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