this post was submitted on 25 Mar 2024
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Deutschland
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Beim Tarifkompromiss zwischen Deutscher Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist der Konzern beim Thema Arbeitszeit weit entgegengekommen. Die 35-Stunden-Woche soll demnach bis 2029 umgesetzt werden.
Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich auf eine schrittweise Absenkung der wöchentlichen Regelarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bis 2029 bei vollem Lohnausgleich verständigt. Damit kam die Bahn der GDL in ihrer Hauptforderung in dem aktuellen Tarifkonflikt entgegen.
Es gebe ein Wahlmodell zur Wochenarbeitszeit für das Schichtpersonal. "Die Auseinandersetzung war hart, aber wir konnten uns nun auf einen intelligenten Kompromiss einigen", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. "Kernelement ist ein innovatives Optionsmodell, mit dem Mitarbeiter im Schichtdienst künftig selbst über ihre Wochenarbeitszeit entscheiden."
Wer mehr arbeiten möchte - bis zu 40 Stunden pro Woche - könne dies tun und erhält pro zusätzlicher Wochenstunde 2,7 Prozent mehr Lohn, erklärte die Bahn. Ein Zug der Deutschen Bahn fährt in den Bremer Hauptbahnhof. Player: videoAnke Hahn, RBB, über die Tarifeinigung zwischen GDL und Deutscher Bahn
Zudem gibt es 420 Euro Lohnerhöhung in zwei Schritten: 210 Euro mehr pro Monat zum 1. August 2024 und nochmal 210 Euro zum 1. April 2025. Eine Inflationsausgleichsprämie über 2850 Euro soll in zwei Stufen ab März ausgezahlt werden.
GDL und Bahn hatten am Montag ihren monatelangen Tarifstreit beigelegt. Ausstände zu Ostern sind damit endgültig abgewehrt - nach mehreren Streikrunden kommt Ruhe in den Zugverkehr.
Bis Ende Februar 2026 gilt nun Friedenspflicht mit der GDL. Der Tarifvertrag läuft 26 Monate bis zum 31. Dezember 2025, danach folgt eine zweimonatige Verhandlungsphase, in der ebenfalls keine Streiks möglich sind.
Das find ich total interessant und bin mir noch nicht sicher wie ich das finde. Also natürlich erstmal gut, dass jeder für sich entscheiden kann wie viel er machen will. Aber der Effekt auf den "Stundenlohn" finde ich interessant.
Ich hab das mal kurz durchgerechnet (mit nem fiktiven Gehalt von 3000€ bei 35h, die Zahl ist aber eigentlich egal geht ja nur um die verhältnisse). Mit der Formel 3000 * (1.027 ^ x) / ((35 + x) * 4)
Kommt man bei
Das sind jetzt zugegeben keine krassen Unterschiede. Und wahrscheinlich juckt das niemanden wirklich bei seiner Entscheidung ob man jetzt ne Stunde mehr arbeitet oder nicht. Aber dass der Stundenlohn sich ändert (und das auch noch negativ) wenn man mehr arbeitet klingt als könnte es komische Incentives bergen.
Wäre auch interessant zu sehen, ob man nicht eventuell in andere Steuerregionen rutscht und dadurch einen noch niedrigeren Nettostundenlohn hat.
Wenn ich mich nicht vertue ist das eh so. Die Euro die du dir dazu verdienst werden ja voll versteuert während in den 35h Euros der Freibetrag mit drinnen ist, also selbst wenn du nicht in die nächste Stufe rutscht sind mehr verdiente Euro weniger wert als die ersten und senken damit deinen durchschnittlichen Netto-Stundenlohn
Das ist auch eher ein Mythos, dass man dann weniger verdient als vorher. Oder hast du da mal ein konkretes Beispiel?
Man bekommt am Ende mehr Geld raus, aber verdient weniger Netto pro Stunde, weil die Mehrarbeit höher versteuert wird.
Wahrscheinlich sind diese Anreize bei einer Spanne von 4ct zwischen Minimal und Maximalstundenlohn eher zweitrangig.
Definitiv. Ich bin nur ein großer Zahlennerd und fand das komisch. Ich hätte irgendwie erwartet, dass der Stundenlohn der selbe bleibt. Das wäre aber vermutlich sogar relativ kompliziert geworden das so zu machen. Das passt schon.
Reduzierung nicht automatisch
Allerdings erfolgen nicht alle Reduzierungsschritte automatisch. Im Jahr 2025 werden die Mitarbeiter noch gefragt, ob sie ab folgendem Januar 37 Stunden oder mehr arbeiten wollen; wer nicht antwortet, geht automatisch auf 37 Stunden.
Anfang 2027 gibt es dann eine optionale Reduzierung auf 36 Stunden, ab 2028 auf 35,5 Stunden und ab 2029 dann 35 Stunden. Bei den letzten drei Stufen müssen sich die Beschäftigten selbst beim Arbeitgeber melden, wenn sie die Reduzierungsschritte wahrnehmen wollen