this post was submitted on 16 Nov 2023
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Die deutsche Regelung ist richtig peinlich.
Die Linke setzt sich seit Jahren für eine andere Lösung ein, die wird aber immer mit diesem abstrakten Freiheitsbegriff blockiert. https://www.dielinke-nrw.de/parlament/bundestag/detail-bundestag/schweigen-ist-keine-zustimmung-zur-organspende/
Selbst die Grünen, darunter auch Baerbock haben da eine unrühmliche Rolle eingenommen: https://www.youtube.com/watch?v=zOEYkBYybqA / Hier im Wortlaut: https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/organspende-4
Ich zitiere:
Was ein absoluter Käse - ich schäme mich in Grund und Boden für diese Argumentation, denn es steht jedem frei immer noch abzulehnen. Ein jeder kann sich dann ein Kärtchen in die Tasche stecken wo draufsteht: "Meine verfickten Organe will ich behalten. Scheiß Organlobby."
Stimm ich dir zu. Versteh nicht, wie man nicht zu dem Schluss kommen kann "nehmt mich aus, bin eh tot".
Das erste Ist nicht meine Meinung, aber um mal devils advocate zu spielen:
Organe werden ja nicht nur entnommen wenn man komplett Tod ist, sondern teilweise wenn man für hirntod erklärt wird. Wenn man nun eine spendenkarte dabei hat, könnte es ja sein, dass die Entscheidung vielleicht schneller getroffen wird als nötig.
Ich habe auch immer gesagt, dass mein Körper nach meinen Tod halt einfach sondermüll ist. Bin ja dann Tod und es interessiert mich nicht mehr. Doch in letzter Zeit bin ich davon überzeugt worden, dass mein Leichnam in den Besitz der Menschen kommt die um mich trauern. Denn denen hilft es Abschied zu nehmen etc wenn man den Leichnam auf bestimmte Weise behandelt. Wenn jetzt aber bspw Haut im Gesicht gespendet wird, dann könnte es sein, dass der Abschied schwieriger wird.
Man könnte auch argumentieren, dass der Notfallsanitäter sich besonders Mühe gibt, dass du nicht verstirbst am Unfallort, weil sie deine Organe wollen. Und du könntest theoretisch auch einschränken mit "Mindestens 2 Monate Hirntot, vor Entnahme" oder sowas, wenn dich das beruhigt.
Ist Aufbahrung in Deutschland so ein Ding? Hatte ich bei unseren Todesfällen noch nie.
Les nochmal
Zumal sich das in einer Rede im Bundestag bei bester Gesundheit sehr viel leichter sagen lässt,als wenn man die Tage zählt, und so eine Entscheidung seinen Angehörige verklickern will.
Ein Freund meiner Eltern ist mit Mitte 50 an einer seltenen Lungenkrankheit gestorben, selten weil er sie als Nichtraucher bekommen hat, und das eine der typischen Raucherkrankheiten war. Er musste dann ewig mit Sauerstoffgerät rumlaufen und als er gestorben war, war sein Kind 15.
Ich glaube nicht, dass Bärbock ihr Ethos überwiegt, vielleicht ein Organ bekommen zu haben, dessen erster Träger es versäumt hat seinen Opt-Out zu erklären. Ich denke die Liebe zu ihren Kindern überwiegt in so einer Situation, die dann noch ein paar Jahre ihre Mutter hätten.
Es wäre in einer Güterabwägung auch für jeden Menschen ziemlich absurd.
Finde die Argumentation merkwürdig. Es geht ja um Tote, die schweigen per Definition. Und ich glaube so ziemlich alle Rechte erlöschen mit dem Tod.
Ne, mit dem Tod erlöschen nicht alle Rechte. Du hast z.B. ein Recht auf Totenruhe.
Es ist nicht wirklich wichtig ob es eine Widerspruchs- oder Zustimmungslösung ist, sofern die Beweislast zur Entnahme der Organe vor der Entnahme beim Entnehmenden liegt. Beide Lösungen setzen einen eindeutigen Platz für diese Informationen voraus.
Setzt man nicht voraus, dass diese Beweislast beim Entnehmenden liegt, ist es keine wirksame Wahl mehr. Will man die Wahlmöglichkeit nehmen, sollte man es auch so vertreten und kommunizieren.
Was? Der der Organe entnehmen soll, soll die Organspendekarte haben?
Er soll sich sicher sein dürfen, dass der Verstorbene damit einverstanden ist, war. Verklagen wird in dieser nicht. Damit dieser geschützt ist, falls ein Testament mit anderer Information existiert von egagierter Verwandtschaft gefunden wird.
Das kann auf versch. Arten erreicht werden. Jedoch nicht mit einem Widerspruch auf einer möglicherweise mitgeführt Karte.
Wenn man wirklich Wert darauf legt, dass ein Mensch selbst entscheiden kann, muss man ihm für den Fall der Zustimmung und der Ablehnung eine sicheren Weg anbieten. Ein einfaches Umkehren invertieren von der Zustimmung zum Widerspruch ändert daran nichts daran für was man sich entscheidet. Es schiebt nur die Zahl der trägen Unentschieden auf eine andere Seite. Liegt es einer politischen Kraft ehrlich etwas an der persönlichen Entscheidung, sollte sich diese für einen Entscheidungszwang einsetzen um jeden mit Bereitschaft zur Organspendeausweis zu erfassen. (Der Geburtstag zur Volljährigkeit oder die Ausgabe eines Ausweis, Führerschein wären gute Anlässe um die Entscheidung initial oder erneut einzufordern.)
Oder wir sagen einfach jeder spendet organe, außer er macht sich die arbeit einen "ich will nicht spenden"ausweis zu besorgen
Ich denke, wenn jemandem das Vertrauen fehlt, dass mehrere Ärzte eine unbefange die Entscheidung treffen, fehlt auch das Vertrauen darauf einen eventuell vorhandenen Ausweis zu suchen. Wieso ist so brauchan umbedingt eime zusätzlichen Ausweis, wenn es auch mit vorhandenen Mittelnoglich wäre?
Wenn jemandem das vertrauen fehlt ist das ein problem des jemanden, nicht des gesamten systems.
Stimmt. Es ist jedoch ein Problem für ein System, wenn eine großer Teil der Betroffenen diesem nicht vertraut. (Sofern es demokratischen Werten folgt.)
Ein großer teil der Betroffenen vertraut dem System, also ist es gar kein Problem.
In welchem erste welt land vertraut man ärzten denn so wenig, dass man organe geklaut bekommt wenn man stirbt eine ernst zu nehmende Bedenke ist?
Ich habe kein Problem mit Opt-out, das würde mein Portemonnaie um eine Karte schlanker machen. Die Anzahl der möglichen Spender wird das nicht wirklich erhöhen. Ich bleibe jedoch dabei, dass es erfolgreicher wäre, Ängste und Bedenken von Menschen zu akzeptieren und diese mit Argumenten und Aufklärung abzubauen. Möglichkeiten zu nehmen oder eventuell schweigend Fakten zu schaffen verspielt wertvolles Vertrauen.