this post was submitted on 26 Jun 2023
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Ohne jetzt die genauen Wählerbewegungen zu kennen, dürften einige Ex-CDU-Wähler ihr Kreuz beim AfD-Kandidaten gemacht haben. Viele von ihnen, weil die CDU sich nach links (Richtung Grüne) entwickelt hat. Insofern ergibt das taktisch schon bisschen Sinn, was er sagt.
Da hast du schon einen Punkt, allerdings indiziert das eben genau das, wovor viele sich fürchten und was Merz meine ich mehr oder weniger schon immer angekündigt hat: Einen Rechtsruck der CDU die doch einen signifikanten Teil der Wählerschaft vertritt. Bereits in der letzten Wahl haben die Unionsparteien vor dem "Linksrutsch" gewarnt (ich warte immer noch auf meinen Linksrutsch, wo bleibt der!?), diese Schiene werden sie vermutlich weiter verfolgen. Für e.g. Transmenschen, Homosexuelle, religiöse Minderheiten sowie den Verbraucherschutz und das Klima könnte das, glaubt man den Merz'sche Aussprüchen ("Die Klimakrise wird überschätzt") ungemütlich werden - und den Witschaftsstandort Deutschland langfristig durchaus schädigen, liebe FDP-Wähler.
Problematisch daran sehe ich, dass ein genereller "Rechtsrutsch" (eindimensionale Spektren sind immer wahnsinnig ungeeignet, finde ich) im Endeffekt die AfD stärken wird, nicht schwächen. Wenn ihre Forderungen auf einmal näher dran sind an dem was die "größte" deutsche Volkspartei (bewusste Anführungszeichen weil debattierbar) so sagt und tut, erscheint die AfD legitimer und ihre teils verfassungsfeindliche Einstellung wird salonfähig - das, wovor seid dem Hochpunkt der Flöchtlingskrise gewarnt wird.
Unter Merkel vielleicht, unter Merz ist davon aber nicht mehr viel zu merken. Man sieht es ja auch am Trend: die Bundesregierung schwächelt merklich (hauptsächlich die SPD) und die CDU ist konstant, nur die AfD gewinnt merklich an Stimmen. So ganz scheint der Kurs von Merz also nicht aufzugehen, wenn die größte Oppositionspartei mit konstantem Regierungsbashing bei schwacher Regierung nicht mehr Wähler für sich gewinnen kann.