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submitted 5 days ago by [email protected] to c/[email protected]

Es ist soweit, heute ist Steuerzahlergedenktag. Ab heute arbeitet der durchschnittliche Angestellte für sein eigenes frei verfügbares Einkommen.

Das entspricht einer Abgabenlast von 52,9%. Alleinlebende werden mit 53,8% belastet. Das bedeutet von jedem Euro bleiben 47,1 Cent zu freien Verfügung während 32 Cent Sozialabgaben und 20,9 Cent Steuern anfallen. Quelle

Weitere Steigerungen der Abgaben drohen bereits bei den Krankenkassen. Ich finde diese Entwicklung, besonders vor dem Hintergrund des demographischen Wandels katastrophal. Die Menschen, die wohl oder übel, eigenständig für ihr Auskommen im Alter werden vorsorgen müssen, haben immer weniger zur Verfügung dies zu tun. Darüberhinaus ist meine subjektive Wahrnehmung, dass trotz der steigenden Abgabenlast der daraus resultierende Nutzen für die Menschen abnimmt. Insbesondere im Gesundheits und Pflegewesen muss an allen Ecken und Enden gespart werden Krankenhäuser werden geschlossen und in der Pflege sind Insolvenzen Gang und Gäbe.

Wie seht ihr diese Kosten/Leistungsschere? Ich finde etwas Schade, dass ich auf die schnelle keine Belastungsdaten zu geringeren Einkommen gefunden habe, falls da jemand etwas hat gerne teilen.

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[-] [email protected] 6 points 4 days ago

Dass die Steuereinnahmen steigen passiert ja zumindest teilweise einfach durch Inflation. Da steigen die Ausgaben aber genauso mit. Ich hab mit ein paar Minuten leider nichts gefunden, ob die inflationsbereinigten Steuereinnahmen wirklich steigen. Hat jemand eine Quelle?

[-] [email protected] 2 points 3 days ago* (last edited 3 days ago)

Inflation auch, aber v.a. steigen die Steuereinnahmen, weil die Wirtschaft wächst.

Seit 1999 bis 2024 sind die Steuereinnahmen von ca. 450 Mrd. auf ca. 950 Mrd. angestiegen, also eine Steigerung um 111%. Das BIP ist im selben Zeitraum von 2 Billion Euro auf 4,3 Billion gewachsen, also eine Steigerung um 115%, d.h., dass das Steueraufkommen also relativ gesunken ist.

Das Ergebnis kann man sich dann an der Staatsquote anschauen, die ist gesunken von 56,1% auf 52,7% in diesem Zeitraum, d.h. der Staat leistet anteilig weniger Ausgaben als früher. Was man ja auch jeden Tag erkennen kann, wenn mal wieder eine Brücke einstürzt, ein Schwimmbad zumacht oder irgendeine Daseinsfürsorge alternativlos privatisiert wird.

https://service.destatis.de/DE/vgr-monitor-deutschland/bip.html

[-] [email protected] 2 points 3 days ago

Von 2019 bis 2024 scheinen sie eher leicht herunterzugehen, vor Allem wegen der Inflation.

2019: VPI  99,5 Steuern 108,0
2020: VPI 100   Steuern 100
2021: VPI 103,1 Steuern 112,6
2022: VPI 110,2 Steuern 121,1
2023: VPI 116,7 Steuern 123,8
2024: VPI 119,3 Steuern 128,2

VPI ist der Verbraucherpreisindex (relativ zu 2020), der Steuerindex ist genauso relativ zum gesamten Steueraufkommen in 2020 berechnet. Der Referenzpunkt ist unglücklich, weil das Steueraufkommen durch die Corona-Erholung besser aussieht als es ist. Vergleicht man mit 2019, was deutlich besser im Trend liegt, hat man für 2024 einen relativen VPI von 119,9 und ein Steueraufkommen von 118,7.

Über die letzten 14 Jahre betrachtet ist das Steueraufkommen von 2011 bis 2024 um 79% gestiegen, der VPI aber nur um 33%.

this post was submitted on 13 Jul 2025
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