Warnung: Dieser Beitrag wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Spoler enthalten. Habe versucht, sie in Spoilertags zu verpacken.
Also, was mag ich an dem Buch? Wichtige Frage, denn je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich, was ich nicht mag. Und dabei war das Lesen sehr angenehm.
- Spannende Geschichte
- flüssiger, gut lesbarer Stil
- Lebendiges Worldbuilding. Ich konnte richtig in die Geschichte eintauchen.
- so spannend geschrieben, dass ich wieder mal das Vorhaben, mein Hirn auszuruhen und nur einen Teil zu lesen, vernachlässigt habe. (Wobei - sagt das mehr über's Buch oder über mich?)
- Viele unterschiedliche Beziehungen und Handlungsstränge werden angerissen.
- das macht das Ganze sehr lebendig und realitätsnah
- macht neugierig auf mehr
- verspricht auch mehr - welche dieser Handlungsstränge werden wieder auftauchen?
Killerbots Charakter und Entwicklung
- Der Kontrast zwischen der technisch und martialisch hochversierten SecUnit einerseits und dem weitgehend naiven und ahnunslosen Wesen dahinter, die eigentlich nur in Ruhe ihre Serien schauen möchte ist wundervoll.
- Der Wandel ihrer Beziehung zu einigen Menschen von Klient-Maschine zu Wesen auf Augenhöhe deutet sich erst an, ist aber sehr vielversprechend.
Ich habe das ehrlich gesagt weniger als naiv, sondern mehr als neurodivergent gelesen. Die von SecUnit gezeigten Verhaltensweisen -- die Probleme beim Interpretieren von dem Gefühlszuständen und Verhaltensweisen anderer Wesen, teilweise Unfähigkeit, die eigenen Gefühle für sich selbst zu verarbeiten und für andere verständlich auszudrücken und und das Aufladen der sozialen Batterie durch gewohnte Komforthandlungen --werden oft von neurodivergenten Menschen in den sozialen Medien besprochen. Und das deckt sich auch zum Teil mit neurodivergenten Menschen, die ich kenne. Klar ist da jeder unterschiedlich, jedoch musste ich öfter schmunzeln, weil ich in dem Verhalten eine mir bekannte Person wiedererkannt habe.
Ich finde hier zeigt sich auch -- im Buch wie in der Realität -- dass neurodivergente Menschen genauso tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen entwickeln, wenn man sie und ihre Bedürfnisse mit Respekt behandelt. Wir müssen nur offen sein dafür.
Stimme Dir total zu. Das ist sogar ein ganz wichtiger Aspekt, den ich übersehen habe, weil er für mich viel zu normal und damit unauffällig ist. Danke für die Ergänzung.