Am Wochenende fuhr ich wieder nach Satzvey und musste feststellen, dass auch dort der Bärlauch bereits blüht. Voll Hoffnung, verlängerte ich meine Reise bis nach Urft (Gemeinde Kall, Eifel). Da die Eifelbahn derzeit nicht fährt, wurde aus dem Ausflug eine lange Fahrradtour.
Es hat sich gelohnt - der Bärlauch in Urft war noch frisch und aromatisch. Laut Nordeifel Tourismus befindet sich das größte zusammenhängende Bärlauchgebiet Europas in Urft. Über das Superlativ lässt es sich streiten. Auf jeden Fall, würde ich jedem Bärlauch-Fan eine Pilgerfahrt zu dem Bärlauch-Mekka in Urft empfehlen. Wie man oben links auf dem Bild sieht wächst dort der Bärlauch wie ein grüner Teppich im Wald an steilen Hängen. Der Großteil der Bärlauchwälder um Urft liegt im Naturschutzgebiet. Es wächst aber auch mehr als genug Bärlauch außerhalb des Naturschutzgebiets.
Neben Bärlauch fand ich auf meiner Pilgerfahrt noch Pfefferminze, Beinwell und Barbarakraut (im Bild oben rechts, das dunkle Kleingehackte ist gekochter Bärlauch). Wenn ich viele Kräuter habe, bereite ich daraus eine Käsefüllung nach einem Börek-Rezept zu. Yufkateig (Filoteig) hatte ich keinen im Kühlschrank und meine letzten Versuche mit selbst gemachten Strudelteig sind misslungen. Ich habe es diesmal mit Hefeteig probiert. Am ehesten ähnelt das Endergebnis (unten rechts) den russischen Piroggen. Wie man sieht, haben sich die Taschen beim Backen geöffnet. Zum Glück ist die Füllung nicht herausgekommen. Geschmacklich waren die Piroggen hervorragend. Vor allem die scharfen Senftöne des Barbarakrauts, konnte man schön rausschmecken. Die Minze konnte man nicht herausschmecken, weshalb ich sie das nächste Mal weglassen würde.
Die Bärlauch-Saison neigt sich dem Ende zu. In Rheinland und in der Eifel war die Saison sehr gut. Es gab viele große und kräftige Pflanzen, die von Extremwetter verschont wurden. Im Vergleich zu anderen Gebieten in Mitteleuropa hat es in NRW ausreichend geregnet. Deshalb würde mich interessieren: Wie war eure Bärlauchsaison? War der Bärlauch verwelkt?
