this post was submitted on 30 Aug 2023
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Meine Meinung dazu: 30 Jahre arrogantes Dagegen aus der Politik haben den Standort Deutschland für die Spieleindustrie komplett heruntergewirtschaftet. Das sind neben den üblichen Problemen wie nicht konkurrenzfähige Steuer- und Abgabenlast vor allen Dingen auch Eskapaden der CDU mit ihrer Killerspieldebatte, dem "Gamer stärker in den Blick nehmen" Schwachsinn des Horst S. und des schamlosen Missbrauchs zu politischen Zwecken des Computerspielepreises durch einen inkompetenten Verkehrsminister.
Keine Subventionen, willkürliche Strafen und Verbote der BpJS in den 80ern, 90ern und sogar 2000ern taten dann ihr übriges dazu, einen Standort, der Ende des letzten Jahrtausends noch voll von kreativen Köpfen und Ideen war, so lange auszumerzen, bis außer ein paar Resten von Crytek im wesentlichen nichts mehr übrig ist.
Danke Politik, danke Boomer, die bis heute das ganze als Kinderspielzeug abtun. Lasst uns einfach weiter Verbrenner bauen und Kohle verheizen, als seien es die 50er Jahre. Ich resigniere vor dieser Ignoranz.
@aaaaaaaaargh "Keine Subventionen" ist falsch. Mimimi Games z.B. hat Förderungen vom Bund und vom Land Bayern erhalten. EU-Wettbewerbsrecht beschränkt zudem wie viel der Staat bezuschussen darf.
Wenn man als Spieleentwickler an Indizierung und Killerspiel-Stigma scheitert kann es mit dem kreativen Potential ja nicht so weit her sein. Wo sollen die kreativen Köpfe Ende letzten Jt. eigentlich gewesen sein?
…
@aaaaaaaaargh
…
Hierzulande wurde doch schon immer fast nur nachgemacht was andere im Ausland vorgemacht haben.
Und von wegen 'ausmerzen': Mismanagement ist der Hauptgrund warum deutsche Entwickler eingehen.
Mir ist das zu viel 'DieAnderenSindSchuld'-Gejammer.
Stimmt in dem Fall nicht: Aufbausimulation ist zu großen Teilen in den 80ern und 90ern in Deutschland entstanden. Die Demoszene (sozusagen die Relikte einer unfassbar kreativen Gruppe von Entwicklern aus der C64-Zeit) entstand zu großen Teilen in Deutschland und ist mittlerweile sogar als Kulturerbe eingestuft.
Zu deinem anderen Satz: Ich habe an anderer Stelle genauer darüber referiert - lies doch bitte mal, was die BpJM (früher BpJS) an Zensur betrieben hat. Lies bitte auch, was genau alles verboten wurde und wie es den Markt eingeschränkt hat. Dann kannst du gern auch noch mehr Details über die Killerspieldebatte und Videospiele als omnipräsenten Sündenbock für quasi alles in Deutschland recherchieren. Es ist nicht so, dass das reines Missmangement war und ist - das stellst du leider unwahr und zu vereinfacht dar.
@aaaaaaaaargh Demoszene kenn ich seit 30 Jahren - großer Fan, aber gerade dort wurde auch immer viel nachgemacht (was in den Scrollertexten und Diskmags auch ganz gut dokumeniert/kommentiert wurde)… bzw. remixed, um das nicht so negativ klingen zu lassen, ich will diesen kreativen Prozess gar nicht in Abrede stellen: das iterative Neuinterpretieren hatte grandiose Demos zur Folge. Aber in den meisten Demos folgten die Effekte, die Musik und Grafiken einfach dem aktuellen Trend. ↘️
@aaaaaaaaargh (Häufig auch eher schlecht als recht wenn man sich auch mal die viert-bis-letzt-platzierten Beiträge in den Compos anschaut, oder mal Partyreports durchliest.) Das ist aber für die Diskussion hier ohnehin alles recht egal, weil gute Democoder/-musiker und -grafiker nicht automatisch gute Gamedesigner sind egal wie kreativ sie sind.
Ja es wurde fleissig indiziert in Deutschland, betroffen war davon aber genau welcher Spieleentwickler aus Deutschland? ↘️
@aaaaaaaaargh Die Idee Deutschlands Spieleindustrie stünde in der Welt irgendwie besser da wenn sie hierzulande in den vergangenen 30 Jahren mehr Gewalt, Titten und Hakenkreuze in ihren Spielen hätte zeigen dürfen ist doch naiv. Wie haben das nur all die nicht-deutschen Entwickler geschafft auf dem deutschen Markt erfolgreich Spiele zu verkaufen?
Den Effekt der Killerspieldebatte auf die Entwickler bei uns halte ich für maßlos überschätzt. ↘️
@aaaaaaaaargh Abgesehen von einigen konservative Luftpumpen hat diese Debatte doch kaum jemand geführt. Und angesichts der Tatsache, dass sich die Indizierungpraxis in den letzten Jahren zunehmend entspannt hat, hatte die Killerspieldebatte, wenn sie überhaupt einen nennenswerten gesellschaftlichen Effekt hatte, womöglich einen positiven.
Ja schon, aber es geht doch gerade bei den restricted compos um das, was man nicht sieht. Wie man auf kleinem Speicher und sehr begrenzter Hardware Dinge zaubert, die für unmöglich gehalten wurden. Für mich war es immer weniger das, was man sieht und hört als das, wie es erreicht wurde.